Etwas verwundert betraten die Gottesdienstbesucher am Mirjamsonntag im August unsere Schinkelkirche Großbeeren: Auf dem Altar waren die Kerzen nicht angezündet, auch die Osterkerze nicht. Den Altar schmückten keine Blumen und unser wunderschöner Kronleuchter war dunkel… Da kam die Frage auf: Wer sorgt eigentlich Woche für Woche für einen gottesdiensttauglichen Kirchraum?
Der Bibeltext dieses Sonntages stand bei Lukas 10, 38-42. Wir kennen alle die Geschichte von Maria und Martha. An diesem Sonntag fragten wir uns: Wie kann eine gerechte Verteilung zwischen Haushalt, Kindern, Pflege, gesellschaftlicher Verantwortung einerseits – umfassender Bildung, beruflicher Entwicklung und Anerkennung in der Gesellschaft andererseits gelingen? Wie festgelegt sind noch immer die Rollenbilder in der Gesellschaft? Muss Pflege weiblich sein? Wer kümmert sich in der Familie, in der Gesellschaft? Moderne Marias, die sich Beruf und Berufung widmen, suchen sich Unterstützung, wollen sie nicht unter der doppelten Last zusammenbrechen. Und diese Unterstützung besteht im Dienst anderer Frauen: Die Tagesmutter, die Haushaltshilfe, professionelle Pflegende… Tägliche Lasten können aber auch innerfamiliär anders verteilt werden.
Kennen Sie die Antwort von Jesus an Martha? Martha hatte Jesus gebeten, Maria zur Unterstützung ihrer Schwester zu bitten.
“Der Herr antwortete: Martha, Martha, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden”
Natürlich kann das nur im Vertrauen und Gleichklang funktionieren. Vielleicht erzählt Maria ihrer Schwester in den folgenden Tagen ausführlich von dem Gehörten. Vielleicht erkennt Martha, wie gut es ist, einfach mal nur zuzuhören.
Es ist wichtig, dass wir uns nicht um alles und jeden kümmern, dass können wir nicht. Es ist ratsam erstmal auf Gottes Wort zu hören, daraus Kraft zu tanken, Worte und Hilfe an andere weitergeben, in Gemeinschaft zu leben.Kümmern wir uns darum!
Andrea Krönke